Upton Sinclairs sozialkritischer Roman "Der Dschungel" von 1906 zum ersten Mal als wunderschöne Graphic Novel.
Rezension
Die Familie Rudkus aus Litauen emigriert am Ende des 19. Jahrhunderts in die USA. Dort im berühmten "Land der Freiheit" erhoffen sie sich ein besseres Leben. Es verschlägt sie nach Chicago, dem damaligen Sitz der größten Schlachthöfe der Welt. In dieser industriellen Parallelwelt muss die Familie bald feststellen, dass ihre Vorstellung von Amerika nicht der Realität entspricht. Die Arbeit macht krank, ist schlecht bezahlt und man versucht sie an jeder Ecke übers Ohr zu hauen. Die Graphic Novel ist in wunderschönen Bleistiftzeichnungen in Grautönen gehalten. Die durchaus traurige Geschichte zeigt sehr gut den Gegensatz zwischen der traditionellen familiären Geborgenheit und der modernen Industriewelt zur Jahrhundertwende, in der nur noch der Profit zählt. Ausbeutung, Mitbestimmung und Entfremdung von der Familie durch unmenschliche Arbeitsbedingungen werden dabei thematisiert. Ein unglaublich schöner, bewegender und immer noch wichtiger Roman wird hier genial in die Comicform übersetzt.
Diese wunderbar gezeichnete Graphic Novel verhandelt wichtige Themen leicht verständlich und ist für alle Büchereien zu empfehlen.Rezensent: Christian Prange
Personen: Gehrmann, Kristina
Gehrmann, Kristina:
Der Dschungel / Kristina Gehrmann. Nach dem Roman von Upton Sinclair. - Hamburg : Carlsen, 2018. - 375 S. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-551-71438-1 geb. : EUR 28.00
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Geh - Buch