Eine bitter-süße Liebesgeschichte.
Rezension
Madeleine weiß, dass ihre Beziehung zu Castellot keine Zukunft hat, keine Zukunft haben kann. Zu groß die soziale und intellektuelle Kluft zwischen ihnen, zu klein der Nenner für ein dauerhaftes Miteinander. SIE: Immobilienmaklerin in der Bretagne, 40 Jahre alt. Mit großer Oberweite, üppigen Hüften und flüchtigen Affären mit Männern, die grußlos gehen. Ein leeres, emotionsloses Leben. ER: ein gut aussehender Pariser, Geschäftsmann, erfolgreich und vermögend, verheiratet mit einer schönen, standesgemäßen Frau. Eine Ehe auf Distanz. Als der Vater stirbt, sucht Castellot die Stätten seiner Kindheit auf. Castellot will ein Haus in der Bretagne kaufen, Madeleine zeigt ihm welche. Sie ist für ihn leicht zu haben. Castellot fliegt nach Paris zurück - um eines Tages mit dem Koffer in der Hand vor Madeleines Tür zu stehen. Grußlos zieht er bei ihr ein. Die Wortlosigkeit ist ihr ständiger Begleiter: wenn sie nebeneinander auf dem Sofa sitzen und Fernsehen schauen; wenn sie am Tisch miteinander essen, wenn sie Sex haben. Obwohl Madeleine am Meer lebt, scheut sie das Wasser. Jetzt lernt sie schwimmen. Als sie es Castellot sagen will, ist er nicht mehr da. Sie hat gewusst, dass es nicht von Dauer sein wird. Auf dem Flug nach Paris weint er.
Zwei emotional vereinsamte Menschen, die sich selbst nicht helfen können, helfen einander ins Leben zurückzukehren. Eine ungewöhnliche Liebesgeschichte für anspruchsvolle LeserInnen.Rezensent: Ellen Hinrichs
Personen: Sthers, Amanda
Sthers, Amanda:
Der Gesang der Zikaden : Roman / Amanda Sthers. Dt. von Karin Ehrhardt. - 1. Aufl. - München : Luchterhand, 2008. - 156 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-630-62137-1 kt. : EUR 8.00
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