Die Reise Robert Hendricks nach Frankreich wird zur Reise in seine eigene Vergangenheit.
Rezension
Der Titel des 1980 angesiedelten Romans spielt auf den Wahn der Weltkriege, den Wahn der Liebe und den psychischen Wahn an. Robert Hendricks, Psychiater, hält andere Menschen auf Distanz und lebt so in einer selbstgewählten Einsamkeit. Als er die Einladung von einem ehemaligen Kriegskameraden seines Vaters bekommt, sieht er darin die Chance mehr über seinen Vater zu erfahren, der im 1. Weltkrieg gefallen ist und den er kaum gekannt hat. Sein Gastgeber, der auf einer abgelegenen Insel wohnt und selbst Psychiater ist, bringt ihn dazu von sich, seinen Kriegserlebnissen im 2. Weltkrieg, seiner großen Liebe und seiner Kindheit zu erzählen. Robert kann sich plötzlich öffnen, sich den unbeantworteten Fragen seiner Vergangenheit stellen und wieder auf Menschen zugehen. Auch wenn die Kriegserlebnisse in meinen Augen teilweise zu viel Raum einnehmen und der Protagonist seltsam fremd bleibt, ist das Buch sehr lesenswert. Stilistisch hat es mich passagenweise nicht überzeugt.
Für Gemeindebüchereien mit psychologisch und historisch interessiertem Leserkreis; für Literaturkreis; Veranstaltung mit Lesung und Diskussion.Rezensent: Eva Basler
Personen: Faulks, Sebastian
Faulks, Sebastian:
Der große Wahn : Roman / Sebastian Faulks. Dt. von Jochen Schimmang. - Hamburg : mare, 2017. - 431 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-86648-258-6 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Fau - Buch