Ziegler, Jean
Der Hass auf den Westen Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren
Buch

Eindringliches Plädoyer für einen anderen Umgang des wirtschaftlich dominanten Westens mit unterpriviligierten Völkern.


Rezension

Der Schweizer Jean Ziegler (*1934) lehrte bis zu seiner 2002 erfolgten Emeritierung Soziologie an der Universität Genf und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris, er war von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Mitglied im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats und im Beirat von "Business Crime Control". - Lange verdrängt rücken die Spätwirkungen des Kolonialismus in das Bewusstsein der sogenannten Entwicklungsländer. War es früher die Ausbeutung und Unterdrückung im Land so sind es heute Wirtschaftsleistungen, die verweigert werden und die Länder in Armut und Abhängigkeit halten. Sie wehren sich mit ihrem Stimmrecht in der UN und legen die Institution so lahm. Ziegler zeigt auf, wie der Westen seine scheinbar allein gültigen Gesellschaftsstrukturen andreren Ländern überstülpt, ohne zu fragen, ob sie zu dem Selbstverständnis der Nationen passen. Die Ignoranz und Überheblichkeit des Westens führt zu tiefem Hass und bewirkt u.a. den Terrorismus, dem wiederum der Westen hilflos gegenübersteht.

Wahrhaft anstrengender, aufrüttelnder und zutiefst verunsichernder Lesestoff, der die eigene Hilflosigkeit schmerzhaft benennt.

Rezensent: Ulrike Müller-Hückstädt


Personen: Ziegler, Jean

Schlagwörter: Wirtschaft Kolonialismus Entwicklungsländer

Ziegler, Jean:
Der Hass auf den Westen : Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren / Jean Ziegler. Dt. von Hainer Kober. - 1. Aufl. - München : C. Bertelsmann, 2009. - 287 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-570-01132-4 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/6475
Wirtschafts- und Finanzwesen, Arbeitswelt - Buch