16 phantasievolle Geschichten eröffnen einen überraschenden Blick auf die Welt.
Rezension
Auf den ersten Blick könnte man die kurzen, von der Form her sehr verschiedenartigen Texte für reine Kindergeschichten halten. Da wird z.B. erzählt von Zazie, die einen Impfstoff erfindet, der Menschen freundlich macht, von Wahid aus Bagdad, der von seiner Stadt im Krieg berichtet oder von Lukas, der sich in Büchern verkriecht, weil alle auf ihm herumtrampeln. In allen Geschichten geht es um einen kindlichen, unverstellten Blick auf die Welt. Viele der scheinbar einfachen Geschichten bringen existentielle Situationen treffend zum Ausdruck. Claudels Protagonisten verdienen, mit ihren Wünschen oder Ängsten ernst genommen zu werden. Deshalb sollten die Erzählungen auch von Erwachsenen gelesen werden, denn der Autor hält ihnen mit seinen leichtfüßig erzählten, manchmal märchenhaften, gleichzeitig humorvollen und melancholischen Texten einen Spiegel vor.
Die originellen Geschichten verdienen eine breite Leserschaft. Empfohlen vor allem zum Vorlesen für Kinder ab 9 J. und Erwachsenengruppen.Rezensent: Birgit Schönfeld
Personen: Claudel, Philippe
Claudel, Philippe:
Der Junge, der in den Büchern verschwand : Und andere Geschichten / Philippe Claudel. Dt. von Christiane Seiler. - 1. Aufl. - Reinbek : Kindler, 2008. - 92 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-463-40525-4 geb. : EUR 14.90
Buch