Tong hat eine Furcht einflößende Begegnung auf dem Meer, die sein Leben verändert.
Rezension
Tong kämpft in seinem kleinen Boot gegen die sich überschlagenden Riesenwellen, hält aber mit aller Kraft die Angelleine fest. In großzügigen Pinselstrichen wird die Gewalt des Meeres dargestellt. Dann die Nahaufnahme des Jungen mit weit aufgerissenen Augen, auf der nächsten Seite der Grund für das Entsetzen: Mit der Leine hat er ein menschliches Skelett an Bord gezogen hat. Es sind realistische, unheimliche Bilder, die Angst des Jungen teilt sich dem Betrachter mit. Er flieht, das Skelett folgt ihm und wird zu seinem Retter, als er erschöpft zusammenbricht. Nun wird die große Traurigkeit des Skeletts offenbar. Die Angst des Jungen verschwindet mit dem wachsenden Mitgefühl und das Skelett verwandelt sich in ein menschliches Wesen. Tong hat einen väterlichen Freund gefunden, mit dem er auf Fischfang geht. Der Text wird sparsam eingesetzt, es sind die Bilder, die die Geschichte aus wechselnden Perspektiven erzählen.
Ein herausragendes, herausforderndes Bilderbuch. Es lässt sich lesen als Geschichte mit einem wundersamen Ausgang, auf einer tieferen Ebene ist es die Auseinandersetzung mit der Sterblichkeit und dem Tod als Übergang in ein anderes Sein.Rezensent: Ursula Führer
Personen: Jianghong, Chen Scheffel, Tobias
Jianghong, Chen:
Der kleine Fischer Tong / Chen Jianghong. Dt. von Tobias Scheffel. - Frankfurt : Moritz, 2014. - 45 S. : überw. Ill. ; 29 cm. -
ISBN 978-3-89565-284-4
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 - Bücher