Vom König der lernt, dass eine gefangene Nachtigall nicht überleben kann. Lyrik und Bilder erzählen.
Rezension
Schön sang die Nachtigall, der König ließ sie fangen, im Samtkleid in einen goldenen Käfig setzen. Der Hofkoch brachte ihr die besten Speisen, die Hofkapelle spielte für sie. Doch die Nachtigall blieb still, fraß nicht. Am 3. Tag war sie tot. - Mascha Kaléko, eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20 Jahrhunderts, hat Hans Christian Andersens Märchen von der kleinen Nachtigall in feinen Versen neu erzählt und variiert. Eingangs und ausgangs richtet sie sich an die Bilderbuchkinder, um sie auf die in Lyrik verpackte Botschaft hinzuweisen. Nur in Freiheit kann ein Vögelchen überleben. In farbkräftigen Bildern spiegelt Hildegard Müller den Spannungsbogen des Gedichtes von Anfang bis Ende ausdrucksstark und in seitengreifenden Kompositionen wider, skizziert Figuren und Szenen mal deftig und prall, setzt dunkle Doppelseiten zum Tod des kleinen Vogels dagegen, löst luftig leicht und licht auf. Ein Bilderbuch, handfest, gegenwärtig und ohne märchenhaften Glimmer.
Das ausdrucksstarke Bilderbuch lädt ein zum Gespräch über die Bedeutung von Freiheit und die Folgen, wenn diese genommen wird. Einzusetzen auch zum Nachdenken mit Kindern über unseren Umgang mit der Natur. Ab 5.Rezensent: Heide Germann
Personen: Müller, Hildegard Kaléko, Mascha
Der König und die Nachtigall / Mascha Kaléko. Ill. von Hildegard Müller. - München : Tulipan, 2019. - O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm
ISBN 978-3-86429-453-2 geb. : EUR 15.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Kön - Buch