Dubosarsky, Ursula
Der kürzeste Tag des Jahres
Buch

Ein jüdischer Großvater entführt seinen Enkel, weil er denkt, das dieser nicht gern nach Amerika auswandern will.


Rezension

Hanna und Elkanah können keine Kinder bekommen. Aber schließlich wird Ihnen doch ein kleiner Junge namens Samuel geboren. Genauso ist es in der Bibel und tatsächlich wird Samuel auch dreimal gerufen. Aber nicht Gott beruft ihn in der Nacht zum Propheten, sondern irgendeine Stimme aus einem Malariaschub zum Leben. Diese biblischen Anspielungen begleiten eine Geschichte, die großartig vielfältig, versponnen und lebensecht ist. Eine Patchwork-Familie mit einem Opernsänger als Vater, der zu großen Gesten neigt und so ein Engagement in Amerika vortäuscht, um eine vermeintliche Affäre seiner Frau zu beenden. Die Familie steht zwischen Ängsten und Vorfreude und der jüdische Großvater Elias will seinen Enkel nicht verlieren und beginnt eine Entführung. Er hat sein Leben einst durch Flucht retten müssen und nun flieht er wieder, als er sich nicht zu helfen weiß. Es soll zum Geburtshaus von Robert Louis Stevenson nach Samoa gehen, aber dann bekommt Samuel einen Malaria-Schub.

Ein Jugendbuch aus dem Herzen Australiens, das in einfacher, aber brillianter Prosa geschrieben ist und dem man auch viele erwachsene Leser wünscht.

Rezensent: Frank Hiddemann


Personen: Dubosarsky, Ursula

Schlagwörter: Australien Judentum Patchworkfamilie Shoah

Dubosarsky, Ursula:
Der kürzeste Tag des Jahres / Ursula Dubosarsky. Dt. von Andreas Steinhöfel. - Berlin : Ueberreuter, 2013. - 154 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-7641-7006-6 kt. : EUR 12.95

Zugangsnummer: 0003/2239
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch