Ein Mann träumt und wächst über sich selbst hinaus.
Rezension
Manch einer verlässt sein bürgerliches, enges Leben und gönnt sich eine Auszeit von Freiheit und nachgeholter Jugend. Dieser Bilderbuchheld träumt von verschiedenen Blumen und Blüten, in deren Gestalt er gerne schlüpfen würde. Die Butterblume auf einer wilden Wiese, die Lindenblüte am hohen Baum oder Schmuck in einer bunten Girlande. Schließlich erfüllt ihn - etwas unmotiviert - die Sehnsucht, eine Frau zu sein, eine Sehnsucht, die der Illustrator merkwürdigerweise mit einer Küchenzeile ins Bild setzt. Das letzte Bild zeigt wiederum ein glückliches Paar, wobei unser Held als ein normaler, endlich zufriedener Mensch zu sehen ist, wie jemand der nach langer Suche ans richtige Ziel gelangt ist. So versucht die Rezensentin zumindest, sich auf diese etwas absurde, aber den leichten Witz des literarischen Nonsense entbehrenden Geschichte - laut Nachwort aus einer eher zufälligen Assoziation entstanden - einen Reim zu machen.
Die Bilderbücher aus dem Tulipan Verlag sind für ihre Zielgruppe Kind bekannt, dieses jedoch mit seinem Tiefsinn beanspruchenden Charakter und den satirisch, stark verfremdeten Illustrationen, hat eindeutig den erwachsenen Leser im Auge. Für die Bilderbuchabteilung ungeeignet.Rezensent: Barbara von Korff-Schmising
Personen: Tuckermann, Anja Zaeri, Mehrdad
Der Mann, der eine Blume sein wollte / Anja Tuckermann. Ill. von Mehrdad Zaeri u. Uli Krappen. - München : Tulipan, 2018. - O. Pag. : überw. Ill. ; 23 cm
ISBN 978-3-86429-409-9 geb. : EUR 15.00
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Man - Buch