Eine Geschichte über das Rätsel der Herkunft mit wunderbar hintergründigen Illustrationen.
Rezension
Hier nun einmal keine plakative Aufklärung, sondern ein Buch, in dem noch an den Klapperstorch geglaubt werden darf. Denn das tut der schmale, geschichtslose Mann, der Kinder so gern mag, gerne selbst eines hätte, jedoch nicht die leiseste Ahnung hat, wo er eines hernehmen soll, auf eine hinreißend weltfremde Weise. Trotz seiner absurd-naiven Unbedarftheit stellt sich das Außerordentliche ein: Doch nicht der auf der Fensterbank ausgelegte Zucker lockt den Klapperstorch an, sondern irgendwie hat das Kind etwas zu tun mit einem Bett und einer wohlriechenden Frau, die immer dicker wird. Sie schenkt ihm ein Kind und lässt ihm seinen unaufgeklärten Wunderglauben. Erstaunlich, welch unbeugsamer Ahnungslosigkeit es augenscheinlich bedarf, um die Ankunft eines Kindes als Wunder zu begreifen. Amüsant, wie der Autor mit seiner Fabel von der gewollt-ungewollten Vaterschaft den lebendigen Kern eines überkommenen Rollenverständnisses freilegt.
Ab 5 J.Rezensent: Silke Kirch
Personen: Rosenlöcher, Thomas Bohn, Maja
Der Mann, der noch an den Klapperstorch glaubte / Thomas Rosenlöcher. Mit Bildern von Maja Bohn. - Rostock : Hinstorff, 2007. - O. Pag. : überw. Ill. ; 31 cm
ISBN 978-3-356-01225-5 geb. : EUR 14.90
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch