Ein Teenager rebelliert gegen den übermächtigen Vater und befreit sich aus dem Machtkreis seines Elternhauses.
Rezension
Nach dem fesselnden Buch "Gescheckte Menschenö, in dem Hamilton in einzigartiger Weise seine Kindheit beschreibt, erzählt er im vorliegenden Band von seinen Jugendjahren. Seine Geburtsmerkmale - Sohn eines Iren und einer Deutschen - kann er nicht abwaschen. Zwanghaft wütet der national gesinnte Vater gegen alles Englische. Die Mutter sucht zu vermitteln, bürdet den Kindern aber ihre belastenden Erinnerungen an die Nazizeit auf. Der Großvater mit den sanften Augen, dessen Foto im Kleiderschrank versteckt ist - er starb im ersten Weltkrieg als Matrose auf einem britischen Kriegsschiff - wird Hugos eigentliche Vaterfigur. Hugo entflieht den Albträumen der Familie in den Freiraum des Hafens. Ein Aufenthalt mit seinem Freund Packer auf den Aran-Inseln öffnet sein Herz für die Schönheit Irlands. Er kann sich und seine Geschichte annehmen und plant eine Zukunft außerhalb des Elternhauses und des kleinen Hafenstädtchens bei Dublin.
Dieser Band enthält einige Längen und reicht nicht an den ergreifenden, kraftvollen Vorläufer (Ev.B. 04/349) heran. Er ist aber lesenswert für alle, die wissen wollen, wie es weitergeht mit dem Jungen, der in einer Welt voller Absurditäten steckt.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Hamilton, Hugo
Hamilton, Hugo:
Der Matrose im Schrank / Hugo Hamilton. Dt. von Henning Ahrens. - 1. Aufl. - München : Knaus, 2006. - 286 S.: 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-8135-0239-8 geb. : EUR 19.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ham - Buch