Flink wie die Vögel schwirrt dieses Buch zwischen verschiedenen Orten und Themen umher und sagt uns: Das betuliche Leben gibt es nicht mehr. Es ist schneller vorbei als wir meinen.
Rezension
Dieses Buch ist vielleicht ein Prototyp des neuen Romans. Der Leser muss dranbleiben, sonst verliert er den Anschluss. Nell Zink schreibt, wie das Leben der Gegenwart ist - persönlich und schnell, träge und überstürzt. Zink schreibt, wie die Ereignisse und Lebensentscheidungen real geschehen. Mal überlegt man, zögert und mal hat man die Koffer gepackt, bevor man weiß, wo es hingeht. Es geht hin und her zwischen vielen Themen und Orten. Dabei aber mäandert Zink nicht, sie bleibt stringent. Nimmt den Leser mit, lässt ihn anhalten und schauen und um ihn dann auf der nächsten Seite in eine andere Szene zu führen. Und das Ganze mit pointierten Sätzen, die es auf den Punkt bringen. - Tragische Figuren sind nie schuldig. Das macht sie ja erst tragisch. Gib mir Ergebnisse und erspar mir die Fakten. Prinzipien sind von Natur aus tot. Sie basieren auf vergangener Erfahrung. Mit kernigen Sätzen bringt sie die Handlung voran. Es geht immer dann weiter, wenn wir kernig sagen, wie wir es sehen.
Als Leseempfehlung für moderne und erfahrene LeserInnen.Rezensent: Dirk Purz
Personen: Zink, Nell
Zink, Nell:
Der Mauerläufer : Roman / Nell Zink. Dt. von Thomas Überhoff. - Reinbek : Rowohlt, 2016. - 187 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-498-07654-2 geb. : EUR 19.95
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