Daniel Gerlach analysiert die prekäre Lage der Länder des Nahen und Mittleren Ostens und zeigt deren Perspektiven auf.
Rezension
Der Nahe und Mittlere Osten ist zu einem Synonym der Hölle auf Erden geworden: Derzeit verheeren brutale Bürgerkriege die Region, in denen ausländische Mächte kräftig mitmischen. Von einem 30-jährigen Krieg ist die Rede, und viele Beobachter haben die Hoffnung auf eine Besserung der Lage aufgegeben. Nicht so der Nahost-Experte Daniel Gerlach, der dank einer noch existierenden Zivilgesellschaft die arabische Welt vor einer historischen Chance sieht - wenn sie denn die Geißeln Sektarismus, also die negative ethnische und religiöse Aufteilung der Gesellschaften, den Despotismus, religiösen Extremismus und die ökonomische Perspektivlosigkeit überwindet. Das ist nicht wenig, und so erstaunt der optimistische Titel des Buches schon. Weil Gerlach seiner deprimierenden Analyse des Status Quo wenig entgegen setzt: aufgeklärte Menschen, die Möglichkeiten der Digitalisierung, ein neuer Marshall-Plan. Was bleibt ist die kenntnisreiche Darstellung einer Krisenregion und ihrer Probleme.
Geeignet für Leser, die sich über die Ursachen der Krise des Nahen Ostens informieren wollen.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Gerlach, Daniel
Gerlach, Daniel:
Der Nahe Osten geht nicht unter : Die arabische Welt vor ihrer historischen Chance / Daniel Gerlach. - Hamburg : Ed. Körber Stiftung, 2019. - 307 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-89684-268-8 kt. : EUR 18.00
Staat, Politik - Signatur: Sa Ger - Buch