Eine fiktive Expedition in die kanadische Arktis scheitert tragisch.
Rezension
New York, Mitte des 19. Jahrhunderts: Captain John Pennington Frank bricht auf einem Expeditionsschiff mit Mannschaft und Schlittenhunden auf, um die Nordwestpassage zu entdecken. Kaum in Nordkanada angekommen, wird das Schiff vom Eis eingeschlossen und zerstört. Die Männer müssen an Land in der Polarnacht überwintern, was bei -48 Grad zum Scheitern verurteilt ist. Auch von der völlig unromantisch dargestellten indigenen Bevölkerung kommt keine Hilfe. Im Gegenteil: Ein von Frank versehntlich angeschossener Inuit setzt später seinen Sohn mit Down-Syndrom bei den verwesenden Männern aus. Das ist alles andere als tragikomisch, wie das Cover verspricht. Trotzdem fesselt das Hörbuch, das eigentlich eine dialogfreie Lesung der bereits 1976 verfassten Parabel des erfolgreichen US-amerikanischen Schriftstellers ist. Neben den erstklassigen Sprechern (allen voran Hans Peter Hallwachs) ist die zugleich frostglitzernde und unheilschwangere Musik (Ralf Haarmann) besonders zu loben.
Zur Erweiterung des Bestands von anspruchsvolleren Hörbüchern geeignet.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Boyle, T. C.
Boyle, T. C.:
Der Polarforscher : Hörspiel / T. C. Boyle. Gelesen von Matthias Matschke und Hans Peter Hallwachs. - Hamburg : Der Hörverl., 2009. - CD ; 55 Min.
ISBN 978-3-86717-480-0 : EUR 14.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD