Auf einer Reise nach Tibet lernt der Autor die Geheimnisse der Stille und die Majestät mancher Tiere kennen.
Rezension
Der Bestseller aus Frankreich bedient die Klaviatur des Fernwehs, der Sehnsucht nach Kargheit und Entbehrung unter den hohen Decken teurer Wohnungen. Tesson spickt den Bericht über seine exklusive Reise mit Lebensweisheiten, die in ihrem bissigen Ton auffällig, sonst aber weder überraschend noch originell sind. Die Erkenntnis, dass der Homo sapiens die Welt unterjocht und alles ausrottet, was außer ihm noch lebt, hat schon der Club of Rome wieder und wieder betont. In diesem Büchlein kommt die Einsicht im Gewand der fernen Kälte Tibets und der letzten schönen Schneeleoparden daher. Fressen und gefressen werden - der Kreislauf des Lebens. Naja. Trotzdem erreicht auch die Fernreisen gegenüber prinzipiell kritische Leserin die poetische Sprache und unterkühlte Exotik des Reiseberichtes. Aber dass dazu Jeeps gefahren werden, herablassend über chinesische Politik polemisiert werden muss und zuletzt der "Fahrer" im erwartbar riskanten Stil den Totalausfall der Bremsen zu bewältigen weiß.
Für Fernweh-Leidende, Liebhaber von Reiseliteratur.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Tesson, Sylvain Denis, Nicola
Tesson, Sylvain:
Der Schneeleopard / Sylvain Tesson. Dt. von Nicola Denis. - Hamburg : Rowohlt Hundert Augen, 2021. - 186 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-498-00216-9 geb. : EUR 20.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tes - Buch