Müller, Titus
Der Tag X Roman
Buch

Roman über ein Familienschicksal während der Zeit des Aufstands der Arbeiter in der DDR im Sommer 1953.


Rezension

Der Roman thematisiert die vielschichtigen Hintergründe, internationalen Verflechtungen und Spionagetätigkeiten, die am 17. Juni 1953 zu den Arbeiteraufständen in der DDR führten. Dabei verknüpft der Autor verschiedene Einzelschicksale zu einem anschaulichen Blick auf die Ereignisse in Halle und Berlin und die vermeintlichen Drahtzieher im fernen Moskau und Bonn beziehungsweise den USA und England. Eine Protagonistin ist Nelly, die kurz vor dem Abitur steht, aber von der Schulleitung wegen ihrer Kontakte zur Jungen Gemeinde, die sie nicht aufzugeben bereit ist, von der Teilnahme an der Abschlussprüfung ausgeschlossen wird. Ein junger Uhrmacher, der sich in sie verliebt hat und ihr helfen will, begeht eine Unvorsichtigkeit und landet im Gefängnis, kommt frei, als er sich zu Spitzeldiensten bereit erklärt. Doch einem anderen jungen Mann, einem russischen Geheimagent, scheint Nelly mehr Sympathie entgegenzubringen, denn er vermittelt verbotenerweise briefliche Kontakte zum ins ferne Kuibyschew zwangsweise entführten Vater von Nelly. Einfühlsam schildert Titus Müller die Ängste der Menschen, die alle ständig der Überwachung, der Bespitzelung oder des Verlustes ihrer Position innerhalb des Parteiapparates bedroht sind.

Für politisch interessierte LeserInnen.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Müller, Titus

Schlagwörter: DDR Spionage Unfreiheit Klassenkampf

Müller, Titus:
Der Tag X : Roman / Titus Müller. - München : Blessing, 2017. - 399 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-89667-504-0 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 2014/4408
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mül - Buch