Die moderne europäische Landwirtschaft als Ursache für Rodung von Tropenwäldern, globalem Artenschwund und Klimawandel.
Rezension
Der Münchner Universitätsprofessor wendet sich gegen die gängigen Vorstellungen von Umweltverschmutzung und Naturschutz. Nicht Industrie, Verkehr und Zersiedelung sind die Hauptursachen für globale Fehlentwicklungen, sondern unsere Hochleistungslandwirtschaft mit ihrem Düngemitteleinsatz und der Rinderhaltung. Es ist u.a. problematisch, tierische Abwässer nicht zu klären und trotz Überschussproduktion Futtermittel einzuführen, für deren Anbau Tropenwälder gerodet werden. - Reichholf erläutert biologische Zusammenhänge und geht den Ursachen für die Wertschätzung des Rindes nach. Er zeigt die Wirkungslosigkeit des praktizierten Artenschutzes auf, relativiert Vorurteile gegen invasive Arten und "Genpflanzen". Agrarsubventionen und Sonderstatus der Landwirtschaft erweisen sich als ungerechtfertigt, nicht zuletzt, da sie gegen Bürgerrechte verstoßen.
Das brisante Werk basiert auf umfangreichen Recherchen und Zahlenmaterial. Es fordert zum Umdenken heraus und ist unabdingbar für Diskussionen mit kirchlichen Umweltbeauftragten und für politisch mündige Bürger. Breite Empfehlung! - 05/120Rezensent: Ingrid Schendel
Personen: Reichholf, Josef H.
Reichholf, Josef H.:
Der Tanz um das goldene Kalb : Der Ökokolonialismus Europas / Josef H. Reichholf. - 1. Aufl. - Berlin : Wagenbach, 2004. - 216 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8031-3615-2 geb. : EUR 19.50
Naturschutz, Umweltschutz - Buch