Skurril-traurige Pilgerfahrt zweier Außenseiter.
Rezension
Asger, Werbeagent aus Kopenhagen, verliert durch einen Recherchefehler seinen Job. Er lässt sich hängen und verliert durch seine Untätigkeit auch noch Frau, Kind und Wohnung. Nach finanzieller und mentaler Totalpleite nimmt er eine Arbeit als Pflegehelfer des jungen, schwerstkranken Waldemar an, der durch eine Muskelerkrankung nahezu vollständig an den Rollstuhl gefesselt ist. Die beiden fassen zueinander Vertrauen und meistern zusammen den beschwerlichen Alltag in trostlosestem Umfeld - oft auf sehr skurrile Weise. Auf Waldemars Drängen hin treten sie im VW-Bus eine Reise zu einem Wunderheiler in Marokko an, die sich zu einem intensiven, jedoch auch fatalen Selbsterfahrungstrip entwickelt. Der dänische Autor K. Bang Foss weiß den Leser von Beginn an zu fesseln. Amüsante, tragische, deprimierende, skurrile und gespenstische Szenerien wechseln einander ab und beeindrucken durch eine enorme Sprachbreite von trockenem Sarkasmus bis hin zu malerisch-poetischen Beschreibungen.
Der Roman ist ein guter Griff für LeserInnen, die skurrilen Konstruktionen aufgeschlossen sind - jedoch auch einen traurigen Grundton ertragen können.Rezensent: Axel Witkavel
Personen: Bang Foss, Kristian
Bang Foss, Kristian:
Der Tod fährt Audi : Roman / Kristian Bang Foss. Dt. von Nina Hoyer. - München : Carl´s Books, 2014. - 223 S. ; 22 cm. - Aus d. Dän.
ISBN 978-3-570-58529-0 kt. : EUR 14.99
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