Indien: Ein Mann vom Land will nach oben und landet als Chauffeur im Dschungel von Dehli. Er ist der Weiße Tiger.
Rezension
In sieben nächtlichen E-Mails an den chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jingbao erzählt Balram Halwai sein abenteuerliches Leben auf dem Weg aus der Finsternis ins Licht: aufgewachsen als Sohn eines Rikshafahrers auf dem Land bringt er es als aufgeweckter Simplicius zum Fahrer des reichsten Grundbesitzers und zieht mit diesem nach Delhi. Die Hauptstadt erweist sich als modernes Babylon. Balrams Bildungshunger führt ihn zu den Büchern des Dichters Iqbal und dessen Erkenntnis: "Sobald man das Schöne in der Welt erblicken kann, hört man auf Sklave zu sein." Balrams Befreiung endet mit einem Mord und führt ihn in neue Verstrickungen. In Bangalore, der Hightech-Metropole Indiens, baut er ein Taxiunternehmen auf, spezialisiert sich auf Fahrten für internationale Unternehmen und lebt nun im Licht. Erneut verstrickt er sich in Schuld, aber sein Traum von der Befreiung vom Sklavendasein bleibt.
Befreiungsroman von elementarer Wucht und filigraner Poesie. Gute Ergänzung zu aktuellen Sachbuchtiteln wie "Bombay. Maximum City" und "Die Rückkehr Asiens".Rezensent: Rüdiger Sareika
Personen: Adiga, Aravind
Adiga, Aravind:
Der weiße Tiger : Roman / Aravind Adiga. Dt. von Ingo Herzke. - München : Beck, 2008. - 320 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-406-57691-1 geb. : EUR 19.90
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