Welche Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten, haben Transfrauen in den USA?
Rezension
"Sex and the City" prägt die Lebenserzählung vieler Frauen Mitte Dreißig, auch die von Reese, einer selbstbewussten Transfrau, die mit ihrer Transition schon früh begonnen hat. Anders als Amy, früher James, in der Reese endlich eine Partnerin findet, mit der sie ihr Leben teilt und so gern ein Baby hätte. Der Schmerz darüber, dass dieser Wunsch sich nie erfüllen wird, und ihr Hang zu harten Cowboys lässt die Beziehung scheitern. Amy wird Ames, verliebt sich in eine cis Frau, die von ihm schwanger wird, aber nichts von seiner Detransition weiß. Ist das eine Chance für Reese doch noch Mutter zu werden? Schnodderig, anrührend, humorvoll, selbstironisch - wir Leser*innen leiden mit, werden in identitätspolitische Diskussionen verwickelt und mit unseren normativen Selbstverständlichkeiten konfrontiert: Er/sie - die Zuschreibungen lösen sich in diesem turbulenten Drama zunehmend auf. Eine schrille, traurige, selten belehrende, immer selbstironische Stimme in der jungen amerikanischen Literatur.
Viel queerfeministisches und englisches Vokabular, viele Anspielungen auf US-amerikanische Soaps und Stars, aber für am Thema interessierte Leser*innen eine spannende Wahl.Rezensent: Angelika Barth
Personen: Seifert, Nicole Peters, Torrey Sievers, Frank
Peters, Torrey:
Detransition, Baby : Roman / Torrey Peters. Dt. von Nicole Seifert u. Frank Sievers. - Berlin : Ullstein, 2022. - 460 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-550-20204-9 geb. : EUR 24.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Pet - Buch