Französisches Ehepaar wird mit marokkanischer Kolonialzeit konfrontiert.
Rezension
Ein Riad in Marrakesch soll dem wohlhabenden, etwas gelangweilten und überheblichen Pariser Ehepaar Francois und Cécile Abwechslung und Ruhe bringen. Tatsächlich besitzen sie innerhalb kürzester Zeit eine passende Immobilie, doch mit dem Haus haben sie scheinbar auch eine alte Dame erworben, die sich im Hinterzimmer eingenistet hat und keine Anstalten macht, diesen Platz wieder zu räumen. Mit Hilfe des Nachbarn Abarro, der als einziger willig und fähig ist, mit der Alten Kontakt aufzunehmen, erfahren die Franzosen die Geschichte des jungen Mannes Tayeb, der im Rif-Krieg gegen die Franzosen und Spanier kämpfte und versuchte, sein Land vor der Besatzung zu bewahren. Je mehr Francois und Cécile erfahren, umso mehr lassen sie sich von der Vergangenheit des Landes berühren und beschließen am Ende ihren Teil zur Völkerverständigung beizutragen. Der salopp beginnende Roman verdichtet sich zu einer dramatischen Lektion über die Kolonialzeit Marokkos.
Unterhaltsam und informativ, packend und bedrückend erzählte Geschichte, für alle historisch interessierten Leser gerne empfohlen.Rezensent: Stefanie Drüsedau
Personen: Laroui, Fouad
Laroui, Fouad:
Die alte Dame in Marrakesch : Roman / Fouad Laroui. Dt. von Christiane Kayser. - Gifkendorf : Merlin, 2015. - 197 S. ; 22 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-87536-314-2 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch