Der Jugendroman schildert die Entwicklung eines Jugendlichen zum islamistischen Attentäter.
Rezension
Die Autorin ließ sich durch die Pariser Anschläge im November 2015 zu ihrem Roman anregen. Sie schildert mit zahlreichen Rückblicken in die Kindheit die Entwicklung Cliffs. Er wurde in einer problembeladenen Ehe zwischen einem alkoholkranken Deutschen mit einer türkischen Akademikerin geboren. Beide Eltern vernachlässigten ihren Sohn. Problematisch sind auch Cliffs Beziehungen zu seinem schwulen Kindheitsfreund Alain und zur gleichaltrigen Margarete. Cliff scheitert schulisch und beruflich. Er driftet von einer rechtsradikalen Kameradschaft zur islamistischen Szene. Für den IS kämpft er im Nahen Osten. Zurückgekehrt plant er in Berlin eine Anschlagserie, die aber von Alain und Margarete an die Polizei verraten wird. Doch bei einem letzten Attentat in einer Kirche reißt Cliff Alain mit in den Tod. Zwar überzeugt das Porträt eines haltlosen und zur Destruktion neigenden Jugendlichen im Allgemeinen. Dass allerdings jemand vom Rechtsradikalismus zum islamistischen Terrorismus wechselt, erscheint wenig wahrscheinlich.
Das psychologische Porträt eines Terroristen regt zu Diskussionen an. Empfohlen für größere Büchereien.Rezensent: Peter Bräunlein
Personen: Michaelis, Antonia
Michaelis, Antonia:
Die Attentäter / Antonia Michaelis. - Hamburg : Oetinger, 2016. - 429 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7891-0456-5 kt. : EUR 19.99
Erzählungen ab 13 Jahre - Signatur: Ju 3 Mic - Buch