Ein Streifzug durch die deutsche Geschichte im Spiegel ihrer Mythen.
Rezension
Politische Mythen haben in allen europäischen Nationen stets eine wichtige Rolle gespielt. In Deutschland waren es das 19. und das beginnende 20. Jh., in denen die Mythenbegeisterung blühte. Mit Mythen verknüpft sich Sehnsucht nach Wiederkehr eines Zustandes oder Befreiung von augenblicklichen Verhältnissen. - Der Autor teilt sein umfangreiches Werk in fünf große Kapitel: 1. Nationalmythen (Barbarossa - Nibelungen - Faust), 2. Kampf gegen Rom (Arminius - Luther - Heinrich IV.), 3. Preußenmythos (Friedrich d. Große - Königin Luise ), 4. Burgen und Städte (Wartburg - Weimar - Nürnberg - Rhein) und 5. Politische Mythen nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach 1945 erstrahlte Deutschland im Mythos vom "Wirtschaftswunder", heute werden Mythen weitgehend durch Werbekampagnen und Schlagzeilen abgelöst: "Wir sind Papst" oder "Du bist Deutschland". - Münkler, Professor für Politik in Berlin, wurde für sein Buch mit dem Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse 2009 ausgezeichnet.
Spannend, informativ und unterhaltend geschrieben ist das Buch eine Bereicherung für politisch und historisch Interessierte! Büchereien mit einem gut sortierten Angebot an Geschichtsliteratur gerne empfohlen.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Münkler, Herfried
Münkler, Herfried:
Die Deutschen und ihre Mythen / Herfried Münkler. - 1. Aufl. - Berlin : Rowohlt, 2009. - 605 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-87134-607-1 geb. : EUR 24.90
Vorgeschichte und Altertum (einschl. Archäologie) - Buch