Essays einer jungen amerikanischen Autorin (*1983) zu allen möglichen Themen und über die Möglichkeiten und Grenzen der Empathie .
Rezension
Jamison schreibt unverschämt selbstbezogen über das, was ihr so durch den Kopf geht, was sie erlebt und hört, womit sie sich seit Kindertagen beschäftigt. Daraus werden Essays, die zum Teil gut und flott lesbar, manchmal aber extrem banal und oft genug so selbstreflexiv sind, das sie mir ziemlich auf die Nerven gegangen sind. Das Buch ist eine Sammlung von Texten, die sie in unterschiedlichen Zeitschriften untergebracht hatte. Es ist ein Kassenschlager, jedenfalls in den USA. Der Vergleich mit Susan Sonntag ist frech, dreist und falsch. Die Texte, in denen sie ihrem Unbehagen gegenüber sozialen Schieflagen und ihrem satten Mittelschichtdasein auf den Grund zu gehen versucht, sind die besten der Sammlung. Hier ist sie ehrlich und versteht es, die sozial Fremden, ihr Gegenüber, mit Würde und Respekt zu beschreiben und wahr zu nehmen. Ihre Annäherung an die Themen Gerechtigkeit, Gefängnis, Verurteilung sind aus demselben Grund spannend und anregend.
Für LeserInnen, die erfahren wollen, was einen Teil der jungen amerikanischen Intellektuellen bewegt.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Jamison, Leslie
Jamison, Leslie:
Die Empathie-Tests : Über Einfühlung und das Leiden anderer / Leslie Jamison. Dt. von Kerstin Riesselmann. - Berlin : Hanser Berlin, 2015. - 331 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-446-24925-7 geb. : EUR 21.90
Lebenssituationen und Lebensfragen - Buch