Jaschins Kindheit und Jugend im Elendsviertel Sidi Moumen vor den Toren Casablancas.
Rezension
Zwischen Wellblech und Abwässern, in Kälte, Enge und Mief wächst Jaschin in einer Barackensiedlung heran. Er und seine Familie leben vom Müllsammeln auf der nahen Deponie. Jaschins Welt ist geprägt von Armut, Gewalt, Kriminalität und Drogen, aber er erlebt auch viele Momente voller Zärtlichkeit, menschlicher Nähe, Hoffnung und Lebensfreude. Insbesondere stellt das Fussballspielen in der Mannschaft von Sidi Moumen für ihn einen Lichtblick und Hoffnungsanker dar - bis er und seine Freunde unter den Einfluss von Islamisten geraten, sich als Erwählte wähnen und bereit sind, ihr Leben im Kampf gegen die Ungläubigen zu opfern. Für sein Buch, das auf einem realen Vorfall basiert, hat Mahi Binebine lange recherchiert. Es ist ihm gelungen, eine sehr dichte, leise und berührende Erzählung aus der Perspektive eines Beteiligten zu formen, die dem Leser behutsam eine andere Welt aufschließt.
Reale Armut und Gewalt, aber ebenso Lebendigkeit und Hoffnung kennzeichnen diesen Roman mit aktuellem Hintergrund, daher sehr empfehlenswert für Schule und Gemeinde.Rezensent: Anne Rank
Personen: Binebine, Mahi
Binebine, Mahi:
Die Engel von Sidi Moumen : Roman aus Marokko / Mahi Binebine. Dt. von Regula Renschler. - Basel : Lenos, 2011. - 157 S.; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-85787-415-4 geb. : EUR 19.90
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