Zwei Expeditionen hetzen sich und ihre Maultiere im Wettlauf gegeneinander auf unterschiedlichen Strecken durch eine trostlose Landschaft.
Rezension
Zwei Expeditionen, eine kleine mit fünf Personen - mit englischen Namen - und eine größere - mit skandinavischen Namen - versuchen mit ihren Maultieren auf unterschiedlichen Wegen den "Äußersten Erreichbaren Punkt der Welt" zu erreichen, zu welchem Zweck bleibt lange unklar. Ihre Wege führen durch eine trostlose Landschaft. Die wortkargen und rauhbeinigen Männer um die Forscher Johns und Tostig scheinen typische Entdecker zu sein, erweisen sich allerdings im Laufe der Zeit eher als verschroben und mimosenhaft. Wer MillsÆ bisherige Bücher (zuletzt "Ganze Arbeit" Ev. B. 06/393) kennt, weiß worauf er sich einlässt. Der Autor baut die Spannung trotz minimaler Handlung immer weiter auf, bis schliesslich, durch die Einmischung der Maultiere, die Geschichte eine groteske und völlig abgedrehte Wendung nimmt und aus der bitterbösen Parodie auf klassische Entdeckergeschichten eine schwarze (politische?) Parabel wird.
Versierten LeserInnen mit Spaß an schwarzem britischem Humor empfohlen.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Mills, Magnus
Mills, Magnus:
Die Entdecker des Jahrhunderts : Roman / Magnus Mills. Dt. von Katharina Böhmer. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 2008. - 195 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-518-42017-1 geb. : EUR 19.80
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch