Sieben kurze, mit nachdenklichem Humor erzählte Geschichten für Erwachsene über Mutter und Sohn, Lehrer und Schüler.
Rezension
Das bunte Cover des Bändchens wirkt irreführend, denn die sprachlich ausgefeilten, mit hintergründiger Ironie geschriebenen Geschichten eignen sich nicht als fröhliche Osterlektüre für jüngere Kinder. In dem Text, der der Sammlung ihren Titel gab, scheint immer noch die Fassungslosigkeit und Empörung des Erwachsenen über seinen einstigen Lehrer durch, der ihm und seinen Klassenkameraden, die sich auf eine heitere Ostergeschichte freuten, mit einem Schlag ihren unschuldigen Kinderglauben an den Osterhasen nahm. "Ein Musterknabe" ist autobiografisch geprägt. Wie Kästner wächst der Musterschüler als einziges Kind einer auf sich gestellten Mutter auf, die sich für das Fortkommen ihres Sohnes unermüdlich abrackert, ihrem Jungen damit aber die kindliche Unbeschwertheit nimmt. Auch in "Die sieben Sachen" haben Mutter und Sohn eine innige Bindung. Der Knabe, der seiner Mutter vom mühsam Ersparten ein praktisches Geschenk gekauft hat, bangt nun, ob sie tatsächlich Freude daran hat. Die letzte fantastisch-skurrile Geschichte fällt aus dem Rahmen.
Lesenswert für Erwachsene und ältere Jugendliche.Rezensent: Lotte Husung 11.04.07
Personen: Kästner, Erich
Kästner, Erich:
Die Entlarvung des Osterhasen : Geschichten / Erich Kästner. Franz Josef Görtz und Hans Sarkowicz (Hrsg.). - 1. Aufl. - München : Sanssouci, 2007. - 47 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-8363-0021-6 geb. : EUR 7.90
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