Sachbuchthriller über die zweifelhaften Segnungen der industriellen Nahrungsmittelproduktion.
Rezension
Während in den Industrienationen die Menschen aufgrund von Fehlernährung immer dicker und kränker werden, nimmt der Hunger in anderen Teilen der Welt weiter zu. Tanja Busse zeigt auf, warum dies so ist, mit welchen Methoden die Großkonzerne der Agroindustrie Gewinne scheffeln, und was dabei auf der Strecke bleibt: Geschmack und Nährstoffe in Nahrungsmitteln etwa. Billige Rohstoffe werden z.B gerne mit Aromen aufgepeppt - die Konsumenten aber dank lauer Gesetze in die Irre geführt. Der Preiskrieg der Handels- und Agrargiganten führt letztlich zu Hunger, Umwelt- und Klimazerstörung, zur Verdrängung einer mittelständischen Landwirtschaft, zur Verarmung des Angebots. Besonders bedrückend sind Busses Beispiele dafür, wie die Politik die aberwitzigen Agrar-Strukturen noch unterstützt - etwa wenn durch Exportsubventionen für Fleischmäster in der EU die Existenz afrikanischer Bauern vernichtet wird. Ein wichtiges Buch, das dazu anregt, sein eigenes Einkaufsverhalten zu hinterfragen.
Als Diskussionsgrundlage für eine kritische Auseinandersetzung mit den Themen Hunger und Armut, Globalisierung, gesunde Ernährung und Umweltzerstörung bestens geeignet.Rezensent: Michael Freitag 06.12.06
Personen: Busse, Tanja
Busse, Tanja:
Die Ernährungsdiktatur : Warum wir nicht länger essen dürfen, was uns die Industrie auftischt / Tanja Busse. - 1. Aufl. - München : Blessing, 2010. - 334 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-89667-420-3 kt. : EUR 16.95
Medizin, Gesundheitspflege - Buch