Sila, Tijan
Die Fahne der Wünsche Roman
Buch

Fiktive Lebens- und Leidensgeschichte des Radrennfahrers Ambrosio.


Rezension

Dem Roman des 1981 in Bosnien geborenen Autors ist ein Zitat von Klaus Theweleit aus "Männerphantasien" beigegeben. Das verweist auf den Zusammenhang von Männlichkeitsentwürfen und faschistischer Ideologie. Der Roman spielt in einem totalitären Staat, der sich in den letzen Zügen befindet. Der Held, der jugendliche Ambrosio hat vor allem eine Fähigkeit, stoisch setzt er sich den Qualen des Radsporttrainings aus. Das gesamt Umfeld, die vermeinlichen Freunde, der Trainer, die Freundin, die als Schwimmerin trainiert und sich ins Ausland absetzt, der totalitäre Staat, der plötzlich das Flippern verbietet, die psychisch kranke, schwer deutbare Mutter - all das bleibt eigentümlich blass. Vieles wirkt willkürlich und fügt sich - auch sprachlich - nicht zu einem literarischen Gesamtbild zusammen. Brutalität, Gewalt, Willkür und Männlichkeitsposen - der Autor hat sich viel vorgenommen und mit der gesamten Erzählung keinen gelungenen Roman vorgelegt.

Für Büchereien nicht empfohlen.

Rezensent: Gabriele Kassenbrock


Personen: Sila, Tijan

Schlagwörter: Gewalt Sport Diktatur Männlichkeit

Sila, Tijan:
Die Fahne der Wünsche : Roman / Tijan Sila. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 308 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-05134-6 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/7561
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Sil - Buch