Autobiographische Erinnerungen an eine Kindheit zwischen zwei Welten, Kroatien und Österreich in den siebziger Jahren.
Rezension
Baar, 1973 in Zagreb geboren, schreibt sich hier in atemberaubender Weise ihre Kindheit - ihr Heranwachsen zwischen zwei Welten - von der Seele. Im Roman wird das Kind (es bleibt namenlos) von der Mutter bei Großmutter Nada auf einer dalamatinischen Insel zurückgelassen, die Mutter folgt ihrem Mann nach Österreich, ins "Vaterland". Fortan verbringt das Kind die Sommer im Mutterland und die Winter im Vaterland. Zu keiner Welt, zu keinem gehört es ganz - mit Ängsten und Kummer bleibt es allein. Im Vordergrund der Betrachtung steht im Roman die schwierige aber enge Beziehung zur Großmutter. Ein Stück Spurensuche der Autorin, die jetzt in Österreich lebt? Stil und Sprache dieses Erstlings sind beeindruckend. Vorgeschlagen für den Bachmann Preis, entführt der Roman in eine magische "sprachverschlungene" Welt mit zuweilen expressionistischem Charakter.
Eher schwierig zu rezipieren, liegt hier ein ganz besonderer Romanerstling vor - eine Autorin, die eine völlig neue Erzählweise erfunden hat.Rezensent: Bettina Wolf
Personen: Baar, Anna
Baar, Anna:
Die Farbe des Granatapfels : Roman / Anna Baar. - Göttingen : Wallstein, 2015. - 319 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1765-9 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Baa - Buch