Ein Roman über die Judenfrage im Alltag dreier Männer. Sie wird in diesem Buch die "Finkler-Frage" genannt.
Rezension
Da sind drei Freunde. Sie haben alle ein ganz spezielles Verhältnis zum Judentum. Sam Finkler heißt eigentlich Schmuel und schämt sich seines Judentums wegen der Politik Israels. Er ist ein scharfsinniger Moralphilosoph mit eigener Fernsehsendung. Libor hat einen tschechischen Migrationshintergrund. Er hat eigene Erinnerungen an die Zeit des Holocaust und dem Pianisten Horrowitz einmal seine Frau ausgespannt. Julian Treslove ist kein Jude, passt aber so gut zu den beiden, dass es ihm zu gefallen beginnt, eine so zerrüttete Identität zu haben wie seine jüdischen Freunde. In seinem Leben scheint nämlich nichts richtig zu klappen Als er sich in Libors Großgroßnichte Hephzibah verliebt, die ein Museum für anglosemitische Kultur eröffnet, wird er eine Art Kulturjude und lernt Jiddisch, um immer genug Kosenamen für sie bereit zu haben. - Ein Buch, das von einer räsonierenden Männerstimme getragen wird, scheinbar ziellos hin und her irrt, sich mit Witzeleien tröstet und fast nichts erzählt.
Dieses Buch hat den renommierten englischen Booker-Preis gekriegt und verdient insofern Respekt. Es hat eine gewisse literarische Qualität, blickt aber ohne viel Freundlichkeit auf seine Figuren.Rezensent: Frank Hiddemann
Personen: Jacobson, Howard
Jacobson, Howard:
Die Finkler-Frage : Roman / Howard Jacobson. Dt. von Bernhard Robben. - München : Dt. Verl.-Anst., 2011. - 436 S. : 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-421-04523-2 geb. : EUR 22.99
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