Vor gut einem Jahr, im Juni 2013, veröffentlichte Glenn Greenwald die ersten Dokumente des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Hier beschreibt er, wie es zur Zusammenarbeit der Beiden kam. Und welche unfassbaren Dinge ihm Snowden über das schrankenlose Agieren der NSA offenbarte.
Rezension
Zuerst meint man, einen Spionage-Thriller von John le Carré zu lesen. Doch der "Guardian"-Journalist Glenn Greenwald beschreibt die Realität im 21. Jahrhundert, wo es längst nicht nur um das abgehörte Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel geht. Und so wächst im Verlauf der Lektüre die Beklemmung: Zwar gibt es keinen kalten Krieg mehr, aber den "war on terrorism", den Krieg gegen den Terror. Und unter dem Eindruck dieser Lage hat der US-amerikanischen Geheimdienst NSA scheinbar völlig freie Hand. "No Place to Hide" heißt Greenwalds Buch im Original. Es gibt keinen Platz, sich zu verstecken. Meinungsfreiheit wird im Namen der Sicherheit unterdrückt; es gibt keine Privatsphäre mehr - auch nicht in der "freien Welt". Verfassungsrechtler Greenwald macht diese Rechtsverstöße anhand des Snowden-Materials publik, und er fällt auch ein kenntnisreiches Urteil über eine Politik, die derartige Entwicklungen zulässt.
Erschreckend finsteres Geschehen, geschildert aus erster Hand: Gerade vor dem Hintergrund der Debatte über ein (von der Bundesregierung abgelehntes) Asylrecht für "Whistleblower" Snowden in Deutschland ist Greenwalds Enthüllungsbuch bestens für Politik-Buchbestände und auch für die Gemeindearbeit geeignet.Rezensent: Klaus Frieling
Personen: Greenwald, Glenn
Greenwald, Glenn:
Die globale Überwachung : Der Fall Snowden, die amerikanischen Geheimdienste und die Folgen / Glenn Greenwald. Dt. von Gabriele Gockel u. a. - München : Droemer, 2014. - 368 S. ; 20 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-426-27635-8 geb. : EUR 19.99
Recht, Kriminologie - Buch