Ein politischer Roman, der vor dem Hintergrund der religiösen Konflikte in Pakistan spielt.
Rezension
Am 17.12.2017 berichteten die Zeitungen von einem Selbstmordattentat, das in einer christlichen Kirche in Pakistan verübt wurde. Solche Meldungen machen deutlich, wie aktuell der Roman des Autors Nadeem Aslam ist. Seine Geschichte spielt in der Stadt Zamana. Dort verliert Nargis bei einem Attentat auf einen amerikanischen CIA-Agenten ihren Ehemann Massud. Als in ihrem Viertel Unruhen ausbrechen, flieht sie mit ihrer Ziehtochter, der Christin Helen, auf eine einsame Insel. Bei ihrer Flucht hilft ihnen Imran, der aus Kashmir stammt und in einem muslimischen Lager als Selbstmordattentäter ausgebildet wurde. Auf der Insel finden sie einen paradiesischen Ort, an dem die Religionen friedlich vereint sind. Sinnbild der Vereinigung ist ein Buch, das die drei mit einem goldenen Faden flicken. Dieses Buch erzählt auf jeder Seite, wie die verschiedenen Religionen und Kulturen ineinanderflossen und sich gegenseitig positiv beeinflussten, wie sie ohne einander gar nicht zu denken wären. Bilder wie das Buch, das mit goldenen Fäden zusammengehalten wird, prägen die literarische Sprache Nadeem Aslams. Er erzählt langsam, knüpft dabei an die Tradition europäischer Romane an, und verbindet dies mit einer üppigen orientalischen Bildsprache.
Ein Roman, der sehr traurig und wunderschön ist und Literaturliebhaber erfreuen wird.Rezensent: Stephanie Jentgens
Personen: Aslam, Nadeem
Aslam, Nadeem:
Die Goldene Legende : Roman / Nadeem Aslam. Dt. von Bernhard Robben. - München : Dt. Verl.-Anst., 2017. - 410 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-421-04755-7 geb. : EUR 25.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Asl - Buch