Scherbakowa, Irina
Die Hände meines Vaters Eine russische Familiengeschichte
Buch

Anhand der Familiengeschichte wird die Entwicklung im Russland des 20. Jahrhunderts aufgezeichnet.


Rezension

Die Historikerin, Übersetzerin wichtiger deutschsprachiger Literatur ins Russische und engagierte Mitarbeiterin von 'Memorial', einer Gesellschaft zur Aufarbeitung der Geschehnisse während der stalinistischen Zeit, entfaltet in ihrer breit angelegten Familiengeschichte die schwierige Situation ihrer Großeltern und Eltern, die als Intellektuelle im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung standen und somit ständig mit Inhaftierung, Verbannung oder Arbeitsverbot zu rechnen hatten. Mit viel Glück seien sie mehrfach diesem Schicksal entkommen, berichtet die Autorin. Als große Befreiung empfinden sie und ihre Freunde die Öffnung nach Westen und nutzen intensiv die Möglichkeit zu Reisen in die Welt. Ferner berichtet die Autorin vom schwierigen demokratischen Aufbruch und Rückschlägen in jüngster Zeit, die sie mit Sorge erfüllen, zumal auch die ihr so wichtige Arbeit von 'Memorial' massiv erschwert wird. Eindrucksvoll sind die mutigen und ausnehmend emanzipierten Frauen der Familie beschrieben.

Eine spannende Zeitreise durch das Russland des 20. Jahrhunderts mit seinen gesellschaftlichen Entwicklungen und Begegnungen von namhaften Persönlichkeiten, besonders aus Kultur und Literatur.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Scherbakowa, Irina

Schlagwörter: Russland Gesellschaft Diktatur

Scherbakowa, Irina:
Die Hände meines Vaters : Eine russische Familiengeschichte / Irina Scherbakowa. Dt. von Susanne Scholl. - München : Droemer, 2017. - 414 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Russ.
ISBN 978-3-426-27710-2 geb. : EUR 22.99

Zugangsnummer: 2014/5523
Sammelbiographien, Briefsammlungen - Signatur: Ba Scher - Buch