Kann der Mensch zum Fehler im eigenen System werden? Zwei Frauen kämpfen in einer gläsernen Welt um Selbstbestimmung.
Rezension
Eine junge Frau, Hitomi, beobachtet Riva, den nationalen Star der Hochhausspringerinnen. Hitomi soll erkennen, warum Riva nicht mehr trainiert, nicht mehr springt, nicht mehr dienen will: Einem System, das zum Ziel hat, den Menschen mithilfe von Technik in seine effizienteste Gestalt zu formen. Warum will Riva den geschützten Bezirk verlassen und in Armut leben? Warum will sie auf ihre Erfolge verzichten? Und warum spielen Menschen? Hitomis Leben, von Kindheitstagen an wohl geordnet, gerät aus den Fugen. Sie kann den Fehler "Riva" nicht beheben. Gefühle, für die Roboter keine Worte haben, übermannen sie. Hitomi kämpft um die Aufrechterhaltung eines makellosen mentalen Zustandes. Immer näher kommt sie den Abgründen jener Algorithmen, die das Leben der Menschen gänzlich durchdrungen haben. In ihrem ersten Roman entwirft Julia von Lucadou eine fesselnde Dystopie, die Fragen nach den Eigenheiten des Menschlichen stellt.
Ausgesprochen faszinierender Roman für Leser*innen ab Jugendalter. Es bietet sich an, die beschriebenen Menschheitssehnsüchte gemeinsam zu diskutieren.Rezensent: Lea Klischat
Personen: Lucadou, Julia von
Lucadou, Julia von:
Die Hochhausspringerin : Roman / Julia von Lucadou. - München : Hanser Berlin, 2018. - 283 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-446-26039-9 geb. : EUR 19.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Luc - Buch