Altaras, Adriana
Die jüdische Souffleuse Roman
Buch

Adriana Altaras passierten Geschichten, die müssen weiter erzählt werden. Unbedingt. Humor und Shoa. Wie meschugge!


Rezension

Die bekannte Autorin kann Geschichten erzählen. Da verschlägt es der Leserin die Sprache, so wie es der Erzählerin immer wieder wort- und witzreich die Sprache verschlägt. Sie verwebt ihre Lebensgeschichte mit denen anderer, die ihr ihre Geschichte anvertrauen. Meist sind Grauen und Schrecken der Shoa nah. Oft das Leid ganzer Familien, weltweit verstreute Schicksale. Aber ganz ohne erdrückendes Gehabe, eher mit viel Esprit. Zum Ende zu fügt sich alles ins Gute und Island ist eine schöne Insel. Der Vulkan lebt und der Flugverkehr kommt zum Erliegen. Gibt es etwa Ähnlichkeiten zwischen Isländern und Jüdinnen? Die Souffleuse bei der Oper in irgendeiner westdeutschen Stadt hat es allen mit ihrer traurigen Ausstrahlung angetan. Für Altaras wird sie erst zur Qual, dann zur Obsession, zuletzt zur Freundin. Die Geschichte eines Mitglieds des Auschwitzer Sonderkommandos führt über Düsseldorf nach Kanada, Island, Israel. Dass auch die Welt der Oper in den Blick kommt, ist wunderbar lehrreich.

Historisch interessierte Lesende, Menschen mit Lust am jüdischen Witz und Interesse für die Folgen des Holocaust bis heute.

Rezensent: Christiane Thiel


Personen: Altaras, Adriana

Schlagwörter: Familie Liebe Oper Verantwortung

Altaras, Adriana:
Die jüdische Souffleuse : Roman / Adriana Altaras. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2018. - 202 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-462-05199-5 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/6327
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Alt - Buch