Die Außenseiterin Keiko lernt als Aushilfskraft in einem 24-Stunden-Supermarkt, sich in die Gesellschaft einzugliedern.
Rezension
Durch Zufall stößt Ich-Erzählerin Keiko auf einen neu eröffneten Supermarkt, in Japan Konbini genannt. Dort sucht man Aushilfskräfte. Instinktiv spürt die ungelenke Frau, dass sie hier ihre Bestimmung findet. Die Welt im Konbini ist überschaubar. Keiko wird schnell zu einer unverzichtbaren Mitarbeiterin. Um nicht anzuecken, schaut sie sich die angemessene Mimik und das adäquate Verhalten bei Kollegen und Kunden einfach ab. 19 Jahre jobbt sie dort, bis der Taugenichts Shiriha auftaucht. Keiko lässt ihn, sehr zur Freude ihrer besorgten Familie, bei sich wohnen, kündigt ihren Job und macht ihm sogar einen Heiratsantrag, bis sie bald darauf wieder einen Supermarkt betritt. Da merkt sie, wo ihre wahre Liebe liegt. Dieses schmale, in mancher Hinsicht befremdliche Buch mit dem doppeldeutigen Titel ist in Japan ein vielfach ausgezeichneter Bestseller. Er geht nicht nur wegen seiner erzählerischen Schlichtheit unter die Haut. Wer sich darauf einlässt, wird eine Menge zum Nachdenken bekommen.
Eine literarische Sensation aus Japan, für Büchereien mit interessiertem Publikum bestens geeignet.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Gräfe, Ursula Murata, Sayaka
Murata, Sayaka:
Die Ladenhüterin : Roman / Sayaka Murata. Dt. von Ursula Gräfe. - Berlin : Aufbau, 2018. - 144 S. ; 22 cm. - Aus d. Japan.
ISBN 978-3-351-03703-1 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mur - Buch