Ein Mann leiht einem Obdachlosen zweihundert Francs und gibt damit den Anstoß zu einer Reihe von kleinen Wundern.
Rezension
An einem Frühlingsabend des Jahres 1934 bittet ein wohlgekleideter Herr gesetzten Alters einen Obdachlosen unter den Brücken der Seine 200 Francs von ihm anzunehmen. Er sei Christ geworden und der Arme möge das Geld bei Gelegenheit der Heiligen Therese übergeben. Der plötzliche "Reichtum" bringt Andreas, dem Clochard, warmes Essen, eine gründliche Rasur, eine Arbeit, die Begegnung mit einer verflossenen Liebe und einem alten Freund - und ein Glas Pernod nach dem anderen in den verschiedensten Bars. Er kann seine Schuld auf ganz eigene Weise begleichen und erreicht nach einem "leichten und schönen Tod" endlich die Kapelle der Heiligen Therese. - Mit eindrucksvoll rauher Stimme liest Mario Adorf diese melancholische und versöhnliche Legende, die Joseph Roth als sein Testament bezeichnete.
Diese ungekürzte Lesung wird vor allem ältere Hörer ansprechen und kann nicht nur diesen sehr empfohlen werden.Rezensent: Luise Rohrhirsch
Personen: Roth, Joseph
Roth, Joseph:
Die Legende vom heiligen Trinker : Erzählung. Ungek. Lesung / Joseph Roth. Gelesen von Mario Adorf. - Zürich : Diogenes, 2007. - 1 CD ; 75 Min.
ISBN 978-3-257-80158-3 : EUR 14.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD