Lebensgeschichten im wohlhabenden Milieu Brooklyns im heutigen, kriegsmüden Amerika.

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Rezension

Das Buch spiegelt die Befindlichkeiten in den USA heute, sei es in der Auseinandersetzung mit der eigenen Migrantenbiographie, sei es mit den Geschehnissen des 11/9/2001. Dabei ist die Stimme der Autorin kritisch, etwa wenn es um die Operation „Enduring Freedom“ geht und authentisch vor ihrem biographischen Hintergrund als Tochter norwegischer Einwanderer, Frau eines bedeutenden Schriftstellers (Paul Auster), Mutter einer 20-jährigen Tochter und selbst mit dem Verlust des Vaters konfrontiert. Kunstvoll verschlungen finden sich in der Erzählung des Psychoanalytikers Davidsen, empfindsam gelesen von Volker Risch, verschiedene Erzählstränge, die Kindheit, Geschwister-, Eltern- und Paarbeziehungen schildern und deren Herausforderungen, Abgründe und Zauber offenbaren. Nach dem Tod des Vaters in der Einsamkeit inmitten vertrauter Menschen aktualisieren sich Fragen nach Herkunft, Identität und Zugehörigkeit.

Ein spannendes Hör-Buch, das in den beschriebenen Beziehungskonstellationen zur Identifikation und Nachdenklichkeit anregt, auch wenn das Milieu Brooklyns für uns befremdlich sein mag.

Rezensent: Dorothy Bonchino-Demmler

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Personen: Hustvedt, Siri Risch, Volker

Schlagwörter: Identität Tod Familie Amerika