Persönlicher Appell für mehr Aufrichtigkeit.
Rezension
Nach seinen recht bekannten und provokativen Erziehungsratgebern "Lob der Disziplin" (2006) und "Von der Pflicht zu führen" (2008) legt der ehemalige Leiter des Internats "Schule Schloss Salem" nun seine Vorstellungen zur Ehrlichkeit dar. Erziehung spielt dabei auch eine Rolle, steht aber nicht völlig im Mittelpunkt. Auch das Provokative hält sich trotz des entsprechenden Untertitels in Grenzen. Der verständlich formulierte Text ist vielmehr eine Zusammenstellung von knappen persönlichen Einschätzungen, Anekdoten aus dem Internatsalltag und relevanten Einsprengseln aus seinem bildungsbürgerlichen Fundus. Zu den Quellen gehören auch die Bibel und Luther, aber dass Christen für ihn Menschen sind, die Ehrlichkeit erst vom Jüngsten Gericht erwarten, und dass er von den Kirchen fordert, mehr als Geschichtenerzähler zu wirken, verstört. - Allzu auffällig ist die Absicht des Verlags, den eher kurzen Text durch Formatierung und Leerseiten auf knapp 150 Seiten aufzublähen.
Ein Buch, dem christliche Leserinnen und Leser eher wenig abgewinnen dürften. Das Buch disqualifiziert sich zudem wegen des problematischen Preis-Leistungs-Verhältnisses.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Bueb, Bernhard
Bueb, Bernhard:
Die Macht der Ehrlichen : Eine Provokation / Bernhard Bueb. - Berlin : Ullstein, 2013. - 157 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-08035-7 geb. : EUR 18.00
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