Der kritische Medizinjournalist J. Blech. enthüllt, wie die Grenze zwischen psychisch gesund und gestört von Ärzten, Psychologen und Pharmafirmen zunehmend verschoben wird, und zeigt einen Ausweg aus der Psychofalle.
Rezension
Es ist noch gar nicht so lange her, da haben Menschen mit negativen Befindlichkeiten ihre Probleme selbst oder unter Mithilfe von Verwandten oder Freunden gelöst. Heute braucht man für alles (möglichst jahrelang!) psychologische Beratung und Betreuung von Fachärzten, die Besonderheiten feststellen und behandeln und Apotheken, die die passenden Medikamente liefern. So werden oft normale seelische Befindlichkeiten zu "Krankheiten" aufgewertet - nicht zu Gunsten der Betroffenen, sondern zu Gunsten von Ärzten und Pharmaindustrie. Besonders betroffen sind dabei ältere Menschen, deren normale Altersvergesslichkeit mit allerlei Pillen "bekämpft" wird, was selten zur positiven Verbesserung, eher zu problematischen Nebenwirkungen führt. - Eine Empfehlung der 82-Jährigen Rezensentin: man benutze ein farbiges Notizbuch, das in Griffnähe liegt, in das man alles wichtige einträgt, ab und zu kontrolliert und erledigt (manches erledigt sich zwischenzeitlich von selbst!).
Ein gut nach vollziehbares Sachbuch, das man jüngeren wie auch älteren LeserInnen herzlich empfehlen kann, nicht nur zum Lesen, sondern auch zum aktiven Umsetzen.Rezensent: Elfriede Kiefer
Personen: Blech, Jörg
Blech, Jörg:
Die Psychofalle : Wie die Seelenindustrie uns zu Patienten macht / Jörg Blech. - Frankfurt : Fischer, 2014. - 288 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-004419-8 geb. : EUR 19.99
Medizin, Gesundheitspflege - Buch