Satire auf Diktatur und Machthaber.
Rezension
Über zwanzig Jahre habe er an dem Thema gearbeitet, schrieb Erich Kästner 1956 im Vorspann seiner bitterscharfen Satire, die an Aktualität nichts verloren hat. In der Schule für Diktatoren werden Machthaber ausgebildet, die in Wahrheit austauschbare Marionetten sind. So können nahtlos unliebsam gewordene Vorgänger ersetzt werden, ohne dass das ahnungslose und unkritische Volk es bemerkt. Erst als sich die Strippenzieher hinter den Kulissen gegenseitig in die Quere kommen, scheitert der geplante Staatsstreich. Ein Knopfdruck genügt und die Rede des Machthabers verhallt ungehört. Das Phänomen der Technik und ihres Einsatzes - hier gegen die Diktatur selbst - ist stärker als der sich mächtig wähnende Apparat der Diktatur.
Eine satirische Parabel und ein eindringlicher Appell zu Wachsamkeit gegenüber Manipulation und Verführbarkeit durch Mächtige und daher nach wie vor von großer Aktualität.Rezensent: Halgard Kuhn
Personen: Kästner, Erich
Kästner, Erich:
Die Schule der Diktatoren : Eine Komödie in neun Bildern / Erich Kästner. Mit Zeichnungen von Chaval. - Zürich : Atrium, 2013. - 121 S. : Ill. ; 20 cm
ISBN 978-3-85535-395-8 geb. : EUR 19.95
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