Eine aus historischen und fiktiven Elementen zusammengesetzte Erzählung.
Rezension
2008 erschien der Film "Séraphine" über die französische naive Malerin Séraphine de Senlis (1864 - 1942), in dem Ulrich Tukur die Rolle ihres Förderers Wilhelm Uhde verkörperte. Die Beziehung zwischen der einfachen Frau, die ein Engel in nächtlichen Visionen zum Malen aufforderte, und dem deutschen Kunstkenner hat Tukur in seiner Erzählung weiter gesponnen. Dabei springt er hin und her zwischen verschiedenen Epochen und wechselt zwischen realen und phantastischen Erzählelementen. Der Ich-Erzähler spielt als Schauspieler um 2000 herum Uhdes Rolle, dann ist er aber auch der historisch belegte Wilhelm Uhde Anfang des 20. Jahrhunderts oder ein deutscher Staatsbeamter im besetzten Frankreich 1940. Reale Figuren werden in Gobelins und Bilder hinein gesogen, in eine phantastische Welt, Bildfiguren treten aus dem Bild heraus, ausgestopfte Tiere werden lebendig. Tukur treibt in einer gepflegten Sprache ein Spiel mit den in Kunst und Literatur verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Fiktion.
Für jede Figur, für die reale und für die magische Welt findet Tukur die passende Stimmlage. Ein Hörgenuss für alle, die sich gerne in phantastische Welten entführen lassen.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Tukur, Ulrich
Tukur, Ulrich:
Die Spieluhr : Eine Novelle. Ungekürzte Autorenlesung / Ulrich Tukur. - Hamburg : Hörbuch Hamburg, 2013. - 3 CDs ; 163 Min.
ISBN 978-3-89903-589-6 : EUR 19.99
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD