Fried, Amelie
Die Spur des Schweigens Roman
Buch

Aufklärung brisanter Umstände.


Rezension

Die Journalistin Julia, sie ist unabhängig tätig, dabei ihrem Berufs-Ethos, Objektivität, Wahrheitstreue und Neutralität, verpflichtet, gerät bei der Themenvergabe jedoch immer wieder an dubiose Unternehmen. Sie wird ihrer verantwortungsvollen Aufgabe, die Politik zu kontrollieren, gesellschaftliche Unregelmäßigkeiten aufzudecken zwar gerecht, wird dabei jedoch teilweise mit ominösen Machenschaften konfrontiert, die sie häufig an der Lauterkeit der Befragten zweifeln lässt. Als sie in einem renommierten Forschungsinstitut, wegen möglicher sexueller Übergriffe recherchiert, gerät sie in einen Strudel irritierender, sich widersprechender Vorkommnisse, angesiedelt in den "Chefetagen". Es beginnt eine herausfordernde Odyssee, die sie privat belastet, als Indizien auftauchen, die auf ihren vor zwölf Jahren verschollenen Bruder Robert hinweisen. Die aktuelle ME-TOO-Debatte avanciert zu einem persönlich geprägten Konflikt Julias, in dem eine Lebensphase Roberts retroperspektiv mit ihren dramatischen Geschehnissen aufgerollt wird. Unerbittlich-investigativ durchbricht die Reporterin die Mauer der Sprachlosigkeit mit Zähigkeit und erreicht ihr Ziel.

Brisantes, aktuelles Thema. Einfühlsam - schonungslos -spannend präsentiert. Lesenswert, mit hohem Diskussionspotential. Zu empfehlende Ablenkung im Klinikalltag. Geeignet für alle (Patienten-)Büchereien.

Rezensent: Brigitta Morgenstern


Personen: Fried, Amelie

Schlagwörter: Frau Sexueller Missbrauch Journalismus

Fried, Amelie:
Die Spur des Schweigens : Roman / Amelie Fried. - München : Heyne, 2020. - 495 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-453-27048-0 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2014/9587
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Fri - Buch