Ein junger Deutschtürke voller Wut sucht seinen Weg im Leben, zerrissen zwischen zwei Kulturen.
Rezension
Der Ich-Erzähler Elya ist ein Einwandererkind der zweiten Generation, aufgewachsen in Berlin-Kreuzberg. Er ist voller Wut und Unsicherheit, streift durch sein Viertel, kauft für den kranken Vater ein, studiert Jura und macht Designs fürs Internet. Sein Onkel Cemal fordert ihn auf, seine Chancen zu nutzen und erzählt ihm von den Anfängen der ersten türkischen Gastarbeiter in Deutschland. Elyas ist einer der "Ungehaltenen" - so der aussagekräftige Titel dieses Romans, der die Wut und die Orientierungslosigkeit türkischer Gastarbeiterkinder in Deutschland aufgreift - ohne wirkliche Verbindung zur Heimat ihrer Eltern, aber auch ohne in ihrer neuen Heimat vollständig akzeptiert zu sein. Auf der Feier zum 50-jährigen Jubiläum des deutsch-türkischen Gastarbeiterabkommens lernt Elyas die Ärztin Aylin kennen - erfolgreich, attraktiv, aber ungehalten wie er. Gemeinsam brechen sie auf zu einer Reise durch die Türkei, auf der Suche nach ihren Wurzeln, nach ihrer Identität.
In fantasievoller poetischer Sprache erzählt der junge Deutschtürke von der Suche nach einem Platz im Leben und von einer ersten großen Liebe. Ein wichtiges Buch zum Thema Integration.Rezensent: Ileana Beckmann
Personen: Utlu, Deniz
Utlu, Deniz:
Die Ungehaltenen : Roman / Deniz Utlu. - Berlin : Graf, 2014. - 234 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-86220-049-8 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch