Für die charismatischen Jugendbewegung „Jesus Freaks" gewagte „Übersetzung" des Alten Testaments.
Rezension
Nachdem das Neue Testament schon einige Jahre vorliegt, hat jetzt der Gründungsvater der „Jesus Freaks" Martin Dreyer den ersten Band seiner „Übersetzung" des Alten Testamentes veröffentlicht. Wie nicht anders zu erwarten, fällt die Aktualisierung der Sprache und der Umstände (jetzt wird richtig mit Kugeln geschossen) provokant und gewöhnungsbedürftig aus. Dreyers Bemühen, alles verständlich zu machen, führt zu einem unerträglichen Tiefeverlust. Besonders die Sollbruchstellen, mit denen die Texte gewöhnlich besondere Aufmerksamkeit herausfordern, um das innerbiblische Gespräch zu verstehen, sind eingeglättet. Zurück bleibt - jedenfalls in diesem Band - eine streckenweise unerträgliche Kriegsgeschichte, die vor Männlichkeit strotzt und keine Gnade kennt. Das verfehlt zutiefst die Wahrheit der Hebräischen Bibel und muss deutlich kritisiert werden.
Im Kanon der Übertragungen aber hat auch dieser Versuch der Deutung durchaus seine Berechtigung und seinen Platz als Bibel für Jugendliche. Vergleichsweises Heranziehen unterschiedlicher Übertragungen biblischer Texte wird empfohlen.Rezensent: Christiane Thiel
Personen: Dreyer, Martin
Dreyer, Martin:
Die VOLX Bibel : Altes Testament. Band 1. Die alten Verträge zwischen Gott und den Menschen / Martin Dreyer. - 1. Aufl. - München : Pattloch, 2009. - 895 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-629-01101-5
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Signatur: Jc - Bücher