Jemisin, N. K.
Die Wächterinnen von New York Roman
Buch

Science-Fiction, die die gesellschaftliche Realität beschreibt, dabei aber ein spannender Roman bleibt.


Rezension

Jede Stadt lebt, so sagt man, hat eine Seele. Im Sci-fi-Roman von N.K. Jemisin bleibt das kein Sprachbild, sondern wird körperlich. In New York auf dem FDR-Drive tauchen weiße Tentakel auf, allerdings nur sichtbar für Manny. Wer es fühlen kann, merkt, dass etwas Grauenvolles das Leben der Stadt erwürgen will. Manny spürt in sich eine unbekannte Kraft und schickt diese Erscheinung des Bösen wieder in die Tiefe. Er begreift, dass er einer der fünf Avatare ist, die die Stadt retten müssen. Er steht für Manhattan, seine Mitstreiterinnen repräsentieren Brooklyn, Queens, Staten Island, die Bronx - schrill, queer, schräg, mitreißend, streitbar, NY halt. Sie alle müssen sich noch finden, ihre Kräfte entdecken, um das Böse in und unter der Stadt zu besiegen, das meistens die Gestalt einer Frau in Weiß annimmt. Die Autorin beherrscht ihr Metier: Die Figuren sind filmreif, griffig und divers. Gleichzeitig aber hat sie auch eine Botschaft: Hier in New York herrscht ein rassischer Kapitalismus.

Eine gute Anschaffung für die Regale, zu Hause oder in der Gemeinde. Leider zu dick, um es in der Gruppe zu lesen.

Rezensent: Volker Dettmar


Personen: Jemisin, N. K. Mildner, Benjamin

Schlagwörter: Fantasy Rassismus Stadt Diversität

Jemisin, N. K.:
Die Wächterinnen von New York : Roman / N. K. Jemisin. Dt. von Benjamin Wildner. - Stuttgart : Tropen, 2022. - 537 S. ; 22 cm. - Aus d. amerikan. Engl.
ISBN 978-3-608-50018-9 geb. : EUR 25.00

Zugangsnummer: 2015/1303
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Jem - Buch