Buck, Pearl S.
Die Welt voller Wunder Roman
Buch

Rann Colfax, ein Genie, erlebt die Welt als Wunder, das man staunend entschlüsselt.


Rezension

Der Roman ist eigentlich der Bildungsroman eines Genies. Und die Bildung beginnt schon im Mutterleib. Perspektivisch geschrieben, erzählt der Roman zunächst noch sprachlich unbeholfen, die ersten Eindrücke, das langsam erwachende Bewußtsein macht den Stil dann souverän und rückt die Welt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Dieses ständige Pendeln zwischen Erfahrung von Welt zur inneren Verarbeitung und zurück, macht das Buch ein wenig monoton, bleibt aber spannend weil der sich steigernde geistige Zugriff Ranns der eigentliche Gegenstand des Romans ist. - Dem Wunderkind fällt alles zu, er bemüht sich um die Balance zwischen Rationalität und Emotionalität, Anfechtungen bleiben nicht aus, aber das Bewußtsein seiner Singularität setzt sich durch. Die Figuren bleiben daher seltsam leblos, das Menschliche durch das Analytische gefiltert. - Das Ende ist denn auch ein merkwürdiges Konstrukt, dem die Wärme fehlt. - Ein traditioneller Bildungsroman, vorgegebenermaßen schon sehr früh geschrieben, aber erst 2012 durch Zufall wieder entdeckt. Die Geschichte der Entdeckung des Manuskripts liest sich wie ein PR-Coup und weckt ein vorübergehendes Interesse.

Für Leser mit Freude an der Tradition des klassischen Bildungsomans.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller


Personen: Buck, Pearl S.

Schlagwörter: Bildungsroman

Buck, Pearl S.:
Die Welt voller Wunder : Roman / Pearl S. Buck. Dt. von Britta Mümmler. - München : Dt. Taschenbuch Verl., 2015. - 368 S. ; 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-423-28052-5 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 2014/2809
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch