Zschokke, Matthias
Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin Roman
Buch

Ein Mann erträgt das Leben - ironisch-lakonische Überlegungen.


Rezension

Roman lebt ein eintöniges Leben in Berlin und hat nur wenig Kontakt zu anderen Menschen. Seine Mutter und sein Freund haben die Lust am Leben verloren und wollen, dass er ihnen ins Jenseits verhilft. Doch er weiß nicht, wie er das anstellen soll. Lieber geht er Kaffee trinken, schaut Hunden, Frauen und Männern beim Leben zu, was ihm "manchmal gefällt, manchmal nicht". Er denkt viel nach und ist entsetzt von der Sinnlosigkeit seiner Tage. Seine Zeit kann er einteilen, wie er will, da er "kein festes Arbeitsverhältnis" hat; so schreibt er viele Briefe und Mails. Er hat sein Leben so eingerichtet, wie es für ihn am erträglichsten ist. Er ist ein Filmemacher, hat aber kein Geld für einen neuen Film. So überlegt er, das, was er ausdrücken will, "in Form eines Theaterstücks zu präsentieren". Aber niemand hat Interesse daran. Dieses monotone Leben mit den kleinsten Alltagsdetails seines Protagonisten beschreibt der Autor eindrucksvoll in lakonischer, emotionsloser Sprache. Doch das letzte Drittel des Romans, in dem er sein imaginäres Theaterstück wiedergibt, ermüdet den Leser.

Ein ironisch-skurriler Blick auf die Welt und das Leben. Für literarisch interessierte Leser möglich.

Rezensent: Ileana Beckmann


Personen: Zschokke, Matthias

Schlagwörter: Künstler Alltag Mann Monotonie

Zschokke, Matthias:
Die Wolken waren groß und weiß und zogen da oben hin : Roman / Matthias Zschokke. - Göttingen : Wallstein, 2016. - 218 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-8353-1875-5 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 2014/3515
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Zsc - Buch