Felix ist in Kambodscha verschwunden; der Ich-Erzähler geht auf die Suche nach seinem besten Freund und sich selbst.
Rezension
Was für ein Cover! Was für eine Metapher für dieses facettenreiche Buch, das zwischen der Erinnerung an eine gemeinsame Vergangenheit und der gegenwärtigen Suche schillert. Nach dem fulminanten Einstieg an der "Klippe" verliert das Buch nicht an Tempo in seinen drei Teilen, deren Kapitel bedeutungsvoll überschrieben sind und ironisch gebrochen mit der "Wahrheit" enden. Im Fallen Halt aneinander zu finden und die Außenwelt - und sich selbst - zu täuschen, ist Teil dieser ambivalenten Freundschaft, die ans Ende der bekannten Welt und Rationalität führen wird. Die Suche nach ultimativer Freiheit wird kritisch auf individueller wie gesellschaftlicher Ebene aufgegriffen und in Frage gestellt. Stil und Sprache sind den geschilderten Situationen gut angepasst, spielen lustvoll mit Anspielungen und legen Wunden unprätentiös bloß. Die Zwischenräume in der Darstellung des Aufbruchs in den geografischen wie psychologischen Dschungel sind zum Bersten gefüllte Leerstellen, die innehalten lassen.
Spannende Unterhaltung mit psychologischem Tiefgang und unaufdringlichen Appellen an das Überdenken der eigenen Situation.Rezensent: Frauke Thees
Personen: Karig, Friedemann
Karig, Friedemann:
Dschungel : Roman / Friedemann Karig. - Berlin : Ullstein, 2019. - 380 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-550-20013-7
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik - Signatur: SL - Bücher